Ich kenne jetzt wohl die geniale Mechanik des Unwuchtsystems und befinde mich
	in etwa dort wo Bessler fast verzweifelte, wo es aber dann auch nicht mehr
	lange dauerte bis sich der Erfolg einstellte.
	Auf Seite 39 seiner Apologischen Poësie schreibt er dazu:
	
	
	„Und da das Rad nun lauffen solte/
	Stunds stille/ wenn ich gleich nicht wolte;
	...
	Ich saß/ ich las'/ ich gieng/ ich lag/
	Ich speculirte Nacht und Tag/
	Es wolte mir kein Essen schmecken/
	Viel Ding thät noch im Kopffe stecken/”
	
	Diese Symptome kenne ich gut.
	Wie also weitermachen? Wie hat Bessler weitergemacht?
	Es ist überliefert, dass er dann das Geheimnis in der Achse gefunden hat.
	Meine weiteren Gedanken und Simulationen haben gezeigt, dass es eigentlich
	zwei Geheimnisse waren:
	Geheimnis Nr.: 1  wird gleich auf der nächsten Seite
	beschrieben.
	
	Es wird auch einen Ansatz geben, den physikalisch undenkbaren Satz Besslers
	aufzulösen:
	„Wenn ein Pfund ein Viertel fällt,
	es vier Pfund vier Viertel hoch schnellt.”
	
	Geheimnis Nr.: 2  wird später aufgelöst,
	unter dem Button Der Drehpunkt
	Es wird uns aufzeigen wie das Bessler-Rad die Energie aus der Schwerkraft
	generiert.
	
	Zuerst einmal müssen wir erkennen, was Bessler als „Achse”
	bezeichnet hat. Es ist nicht die Welle mit den Auflagezapfen, sondern eine
	Art Rohr um diese Welle herum, das auf beiden Seiten aus der Rad-Scheibe
	herausragt. Dieses Rohr hat auf jeder Seite eine Länge von etwa 70 cm.
	Bei den großen Rädern waren auf der einen Seite die Zapfen für
	das Stampfwerk angebracht und die andere Seite diente zum Hochziehen von
	Gewichten indem darum ein Seil aufgewickelt werden konnte. Für mich
	gibt es auch keinen Grund anzunehmen, dass die kleinen Räder nicht auch
	zumindestens ein solches Achs-Rohr angebaut hatten.
	Darin sollte doch Platz sein ein Geheimnis zu verstecken.
	Damit komme ich zu der Frage: Hat Bessler evtl. das Innere dieser
	„Achse” einmal dargestellt?
	Es gibt tatsächlich mehrere ähnliche Bilder davon, das
	interessanteste	ist wohl MT 69.
    
    
     
    |  | Diese Abbildung zeigt mir grob gegliedert drei Aspekte: - die Zahl 69
 - ein Hebelwerk im Inneren der „Achse”
 - und eine hydraulische Unwuchterzeugung.
 
 Allein schon die Darstellung der Zahl 69 lässt vermuten, dass da mehr
	dahinter steckt. Sieht nicht das „Yin-Yang”-Symbol ähnlich
	aus?
 Und „6 + 9 = 15” - gehen da nicht alle Alarmglocken an?
 
 Dann die Hebel in der Achse, was ist daran besonders?
 ab einem bestimmten Drehwinkel können sie fallen und Kraft
	ausüben und auf sie wirkt kaum Fliehkraft!
 
 Und drittens wirken diese fliehkraftfreien Hebel/Gewichte auf das
	Unwuchtsystem ein.
 | 
    
    
	Pahhh... kaum zu glauben, was man in so einem kleinen Bild
	verstecken kann!
    
    
	Doch was genau will uns Bessler mit diesem Bild sagen. Ich sehe erstmal
	drei Möglichkeiten:
	- in der Achse liegen tatsächlich zwei Hebel. Die Form der Aufhängung
	bestimmt, wann sie fallen
	- die zwei Hebel können zu einem zusammengefasst werden. Wichtig ist
	nur, dass kaum Fliehkraft wirkt
	- die Form der Gewichte könnte evtl. auch die Welle verschieben
    
    
	Hier ein paar Bilder zu meinen Simulations-Ansätzen:
    
    
    
	Auch wenn Besslers Darstellung der Zahl 69 eher für die erste
	Version spricht, habe ich mal die mittlere
	genommen und in mein Unwuchtsystem eingebaut.
    
    
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